Spielplan und Homologation
Claude Siegenthaler
Nationaltrainer / Nachwuchsverantwortlicher
Nicolas Hausammann
Rollstuhlsport Schweiz
Schweizer Paraplegiker-Vereinigung
Kantonsstrasse 40
6207 Nottwil
Telefon G: +41 41 939 54 48
Swiss Ladies
Eliane Keller
Christian Rosenberger
Spielervertreter II
Basil Dias
Classifier
Frédéric Vannay
Sportartmanager Basketball
Luca Antonioz
Rollstuhlsport Schweiz
Schweizer Paraplegiker-Vereinigung
Kantonsstrasse 40
6207 Nottwil
Telefon G: +41 41 939 54 11
Geschichte
Einheit von Spieler, Rollstuhl und Ball
Wer hat schon versucht, den Rollstuhl einhändig so schnell wie möglich Richtung Korb zu bewegen, den Ball zu dribbeln, den Gegner gekonnt mit einer Täuschung zu umfahren und mit einer lockeren Bewegung des Handgelenks den Ball im Korb zu versenken? Die einzelnen Bewegungen isoliert wären mit viel Training noch durchführbar, aber alle Bewegungen gleichzeitig auszuführen, verlangt harte Knochenarbeit und viel Können von den Spielern.
Rollstuhlbasketball ist ein faszinierendes Spiel, das von den schnellen «Moves» der Rollstuhlfahrer lebt und von den Spielern ein gutes Ballgefühl verlangt. Der Spieler muss jederzeit seine beiden Sportgeräte, den Rollstuhl und den Basketball, unter Kontrolle haben. Das Rollstuhlhandling wird bis zur Perfektion trainiert. Verschiedene Bewegungen, die im Training geübt werden, erleichtern auch das Bewältigen von Hindernissen im Alltag. Rollstuhlbasketball ist die einzige Mannschaftssportart für Paraplegiker (und Amputierte etc.).
Das Spiel lebt von taktisch cleveren Spielzügen und vom spielerischen Umgang mit Ball und Gegnern.
Basketball ist eine sehr interessante, abwechslungsreiche Sportart. Technische Perfektion und taktische Cleverness zeichnen diesen Sport aus und machen ihn für die Spieler, aber auch für die Zuschauer sehr attraktiv. Jeder, der nicht schon vom Basketballvirus angesteckt ist, sollte diese Sportart einmal ausprobieren oder als Zuschauer ein Spiel besuchen. Die Basketballsaison findet in den Monaten Oktober bis April, also zur Winterzeit statt.
Entwicklung des Rollstuhlbasketballs
Rollstuhlbasketball entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA und in England. Es gab viele junge Querschnittgelähmte, die im Krieg verletzt wurden. Sie waren voller Bewegungsdrang und wollten sich sportlich betätigen. In den Anfangsjahren war Rollstuhlbasketball eine Mischung aus Basketball und American Football. Es gab keine national anerkannten Regeln. Jedes Team hatte seine eigene Interpretation der Regeln. Das Spiel artete aus, als freies Checken erlaubt wurde und als Freipass diente, um Aggressionen und Frustrationen abzubauen.
Das heutige Rollstuhlbasketball und seine Regeln
Die heutige Form des Rollstuhlbasketballs ist sehr ähnlich wie Basketball der Fussgänger. Das Ziel des Spiels ist es, den Ball in den gegnerischen Korb zu werfen, der auf gleicher Höhe angebracht ist wie beim Fussgänger-Basketball. Die gegnerische Mannschaft versucht den Erfolg zu verhindern, indem sie den Weg versperrt und den Ball abwehrt oder erkämpft. Körperkontakt und Hineinfahren in den gegnerischen Rollstuhl sind im Rollstuhlbasketball nicht erlaubt, im Gegensatz zum Rugby, bei dem Crashs häufig vorkommen.
Durch Dribbling wird der Ball Richtung gegnerischen Korb gebracht. Das Prellen kann unterbrochen werden. Nach zweimaligem Angeben des Rollstuhls muss einmal geprellt oder abgespielt werden.
Unter dem Korb gelten ähnliche Regeln wie bei den Fussgängern. Speziell beim Rollstuhlbasketball ist, dass der verteidigende Spieler nicht retour fahren darf. Der angreifende Spieler, der auf den Korb wirft, muss im Rollstuhl sitzen bleiben. Für Paraplegiker besteht keine Gefahr, gegen diese Regel zu verstossen, aber Amputierte oder Spieler mit anderen Behinderungen müssen sich an diese Regel halten.
Wie beim Basketball für Fussgänger muss der Angriff innerhalb von 24 Sekunden ausgeführt sein, d. h. das angreifende Team muss einen Wurfversuch auf den Korb machen.
Klassifikation
Diese Klassifikation wurde eingeführt, um Paraplegikern mit verschiedenen Lähmungshöhen, aber auch Spielern mit anderen Behinderungen die Möglichkeit zu geben, in einer Mannschaft mitzuspielen und einen fairen Wettkampf zu gewährleisten. Eine Mannschaft mit 5 Spielern darf auf dem Feld international 14 Punkte, national 14,5 Punkte aufweisen.
Die Klassifikation geht von 1 bis 4,5 Punkten pro Spieler.
1,0 Punkt |
keine Rumpftorsion, keine Sitzbalance |
1,5 Punkte |
Grenzfall zwischen 1,0 und 2,0 Punkten |
2,0 Punkte |
geringe bis gute Rumpftorsion und eine befriedigende bis gute Sitzbalance |
2,5 Punkte |
Grenzfall zwischen 2,0 und 3,0 Punkten |
3,0 Punkte |
gute Rumpfbeweglichkeit und gute Sitzbalance in der Sagittalebene |
3,5 Punkte |
Grenzfall zwischen 3,0 und 4,0 Punkten |
4,0 Punkte | einseitig bis beidseitig normale Rumpfbeweglichkeit und gute Sitzbalance in der Frontalebene |
4,5 Punkte |
optimale Rumpfbeweglichkeit und optimale Sitzbalance; reiner Fussgänger |
Ab 2,5 bis 3,0 Punkten können die Spieler meistens mehr oder weniger gut Gehen.